„Ein Stück, zum Glück“ – Theater am KGH!

Was bedeutet eigentlich Glück? Wie kann man es finden, und wie auf keinen Fall? Bin ich selbst für mein Glück verantwortlich oder sind wir in dieser Hinsicht auch fremd bestimmt?

Solchen und weiteren Fragen ging der Literaturkurs der Jahrgangsstufen Q! Und Q2 am vergangenen Donnerstagabend in seinem selbst geschriebenen Theaterstück „Ein Stück, zum Glück“ auf zugleich unterhaltsame und tiefgründige Weise nach. In drei Episoden, lose inhaltlich miteinander verbunden auch durch philosophisch angelegte Zwischenszenen, untersuchten die Spieler*innen verschiedene Façetten des Themas:

Eine namenlose junge Frau wird zum Mobbingopfer und am Ende muss sich das Publikum fragen, wer letztlich unglücklicher zu nennen ist – das Opfer oder die Täter, die mit den Konsequenzen ihres Handelns konfrontiert werden. In einer zweiten Episode beobachten die Zuschauer*innen eine Therapiesitzung, in der jede(r) Teilnehmer*in eine Geschichte zu erzählen weiß, die zeigt, wie es gelingen kann, sich selbst dauerhaft unglücklich zu machen. Situationskomik bis hin zu einer slapstickartigen Dramaturgie sorgen hier für ironisches Augenzwinkern. Schließlich erleben wir noch Hans im Glück, der auf seinem Weg nach Hause immer wieder betrogen wird und offenbar am Ende alles verloren hat, letztlich in seiner naiv-dankbaren Haltung dem Leben gegenüber der glücklichste Mensch auf der Welt ist. Eine Tanz-Choreo zu „Staying Alive“ und von Dostojewski geborgte Abschlussworte entlassen das Publikum mit dem positiven Gedanken, dass alles gut sein kann – wenn man sich des eigenen Glücks nur bewusst ist.

Der Literaturkurs hatte sich ein Jahr lang intensiv mit dem Thema und mit verschiedensten Methoden und Techniken des darstellenden Spiels beschäftigt. Anstelle einer naturalistischen Inszenierung gab es metaphorisch angelegte Szenen und Bilder, kombiniert mit emotionaler Expressivität, Körpersprache und bewegter Interaktion, sodass den Zuschauer*innen auch viel Spielraum zur Interpretation und eigener Bewertung des Spiels geboten wurde.

Vielen Dank an den Literaturkurs für die großartige Leistung!