Häusliches Üben

In den Kernfächern gehören die ersten Übungseinheiten zu neuem Stoff in die Erarbeitungsphasen der Unterrichtsstunden und danach in die Übungsstunden. Die häusliche Arbeit dient vorrangig dem individuellen Einprägen, Einüben und Anwenden von bereits verstandenem Lernstoff. Alle Beteiligten sind sich einig, dass dieser Teil des Lernens einerseits unverzichtbar ist und andererseits nicht in weiteren Lernzeiten in der Schule, sondern zu Hause geleistet werden sollte. Während in den Übungsstunden Verständnisprobleme aufgespürt und beseitigt werden, soll das Material für das häusliche Lernen der Sicherung und der Festigung dienen.

In den nicht-schriftlichen Fächern sollen die Schüler zur Sicherung des Lernerfolgs dazu angeleitet werden, den Diskussionsstand am Ende der letzten Stunde präsent zu haben. Hierzu formuliert der Lehrer bspw. als Hilfestellung eine entsprechend allgemein gehaltene Frage, zu deren Beantwortung die Rekapitulation der Unterrichtsinhalte notwendig ist. Alternative Hilfestellungen zu mündlichen Rekapitulation sind möglich. Der Lehrer geht zu Beginn der Stunde in geeigneter Form auf die von ihm gewählte Form der Vorbereitung ein.

In der Sekundarstufe I sollen die Klassenlehrer zu Beginn eines jeden Schuljahres ihren Klassen das Lernkonzept der Schule vorstellen und es auch zum Thema der Pflegschaftssitzung machen. Sie sind mit ihren Klassen im Gespräch über die Umsetzung.

Erprobungsstufe

In Englisch, Französisch und Latein findet in jeder Unterrichtsstunde eine mündliche Übung statt, die zu Hause vorbereitet wird. In Mathematik soll einmal pro Woche – in der Regel dienstags – eine schriftliche häusliche Übung gestellt werden, die in gleicher Form aber beispielsweise mit anderen Zahlen schon im Unterricht behandelt worden ist. In diesen Fächern dient die häusliche Übung nur zur Unterstützung der Gedächtnisleistung und hat dementsprechend einen eher geringen Umfang. Im Fach Deutsch werden in regelmäßigen Abständen Aufträge zum Schreiben und zum Lesen von Lektüren erteilt. In allen diesen Fächern ist die Erledigung der Hausaufgaben verbindlich.

Mittelstufe

Alle Beteiligten wünschen, dass regelmäßig Aufgabenmaterial für häusliches Üben bereitgestellt wird. Es soll Gelegenheit gegeben werden, Verfahren einzuüben, häufige Fehler zu beseitigen und – in ca. 20% der Zeit – Transferleistungen zu erbringen. Das Aufgabenmaterial soll einen sinnvollen Beitrag zu den Übungsstunden aufweisen.
Für das häusliche Lernen ist ein Zeitbedarf von ca. 45 Minuten pro Woche pro Hauptfach zu veranschlagen. In den Sprachen sollte das Lernen von Vokabeln und Grammatikregeln bei der Abschätzung des Zeitbedarfs berücksichtigt werden.
Wesentlich ist, dass im Unterricht die Lösungen zu diesem Übungsmaterial regelmäßig und ausführlich besprochen werden, wobei auch Gelegenheit zu Nachfragen und zur Überprüfung und Analyse individueller Schülerarbeiten zu geben ist. Am Ende dieser Unterrichtsphase soll folglich jeder Schüler eine vollständige Musterlösung vorliegen haben. Die Regelmäßigkeit der Besprechung soll zwischen Lehrer und Lerngruppe vereinbart werden. Es soll mindestens eine Besprechung pro Woche stattfinden. Es sind aber auch Varianten denkbar, in denen das Übungsmaterial in kleineren Einheiten bereitgestellt und besprochen wird; dann soll aber mindestens ein unterrichtsfreier Nachmittag zwischen Ausgabe des Materials und Besprechung liegen.
Den Schülern muss bewusst sein, dass durch das Material eine Leistungsanforderung formuliert wird, deren Erfüllung in nachfolgenden Unterrichtsphasen und in Klassenarbeiten überprüft wird und in die Notenfindung eingeht. Der Fachlehrer verschafft sich einen Überblick, ob das Material zum häuslichen Lernen genutzt wird oder nicht, und gibt ggf. den Eltern eine Rückmeldung hierzu.

Oberstufe

Insgesamt ist ein Arbeitspensum von höchstens 7,5 Stunden pro Woche, also 1,5 Stunden pro Tag für häusliches Arbeiten zu veranschlagen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass jeder Schüler der Oberstufe in der Regel sieben Wochenstunden belegt in Fächern (Sport, VOC bzw. Literatur, und/oder Musik, Kunst Religion bzw. Philosophie) in denen i.A. keine Hausaufgaben erteilt werden.
In der Schule stehen Arbeitsräume zur Nutzung von Freistunden zur Verfügung. Um Belastungsspitzen zu vermeiden, sind alle Kurse und Fachlehrer aufgefordert, individuelle Absprachen beispielsweise zur Verlagerung von Arbeiten zu treffen.