Potenzialanalyse (PA)

Potenzialanalyse

Mit der Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“ sind verbindliche Standardelemente entwickelt worden, durch die im Sinne von Mindeststandards der systematische Prozess der Berufs- und Studienorientierung beginnend ab der Jahrgangsstufe 8 bis hinein in eine Ausbildung oder ein Studium bzw. alternative Anschlusswege definiert wird.

Was ist eine Potenzialanalyse?

Die Potenzialanalyse ist eine Stärken- und handlungsorientierte Analyse von Potenzialen. Jugendliche entdecken dabei auch unabhängig von geschlechtsspezifischen Rollenerwartungen ihre fachlichen, methodischen, sozialen und personalen Potenziale im Hinblick auf die Lebens- und Arbeitswelt.

Sie baut auf die in schulischem Lernen gewonnen Erkenntnisse zu individuellen Stärken, Interessen und Lernpotenzialen auf und dient der Berufs- und Studienorientierung. Vor dem Hintergrund der in ihrem Rahmen gewonnen Selbst- und Fremdeinschätzung in berufsbezogenen Handlungssituationen fördert sie die Selbstreflexion und Selbstorganisation der Jugendlichen auch mit Blick auf die Entscheidungs- und Handlungskompetenz.

Ihre Ergebnisse sind Grundlage für den weiteren Entwicklungs- und Förderprozess bis zum Übergang in Ausbildung bzw. Studium, mit dem Ziel des Einstiegs in Beruf und Arbeitswelt.

Wozu dient die Potenzialanalyse?

Die Potenzialanalyse zielt darauf ab, dass sich die Schülerinnen und Schüler den eigenen Interessen, Neigungen und Möglichkeiten annähern und ihre damit verbundenen Kompetenzen weiterentwickeln.

Sie erschließt Anhaltspunkte für ein passgenaues Angebot der weiteren Bausteine in

der Berufs- und Studienorientierung, in einem ersten Schritt für die Berufsfelderkundung und die sich anschließende Auswahl von Berufsfeldern für das Schülerpraktikum.

Zu einem späteren Zeitpunkt berücksichtigt eine ggf. weitere Potenzialanalyse, etwa im Kontext der individuellen Beratung durch die Arbeitsagentur, verstärkt „berufliche Anforderungsfelder“.

Welche Potenziale werden bei der Potenzialanalyse beobachtet?

Die handlungsorientierten Aufgaben sind so zu gestalten, dass folgende Kategorien durch das außerschulische Personal beobachtbar werden:

  • praktische und fachliche Potenziale: Grobmotorik, feinmotorische Handgeschicklichkeit, Textverständnis, Fähigkeit, Handlungsanweisungen umzusetzen und fachbezogenes Wissen praktisch anzuwenden. Das bedeutet: Sprachbeherrschung, rechnerisches Denken und räumliches Vorstellungsvermögen werden im Rahmen der handlungsorientierten Aufgaben zu beruflichen Tätigkeiten beobachtet. Das in der Schule vorhandene Wissen und die Selbsteinschätzung der Jugendlichen über ihre entsprechenden Potenziale soll mithilfe der Verhaltensbeobachtung im Rahmen der Potenzialanalyse erweitert und ergänzt werden.
  • methodisches und kognitives Potenzial: Fähigkeit, strukturiert vorzugehen, Orientierung im Raum, Fähigkeit zur Sachanalyse, kreative Lösungsansätze
  • Arbeitshaltung: Konzentrationsfähigkeit, Sorgfalt, Bearbeitungsgeschwindigkeit, Ausdauer
  • soziales Potenzial: Auffassungsvermögen, kommunikativer Anteil an Lösungsschritten bei Gruppenaufgaben, Fähigkeit zu vermitteln und zu kooperieren
  • persönliches Potenzial: Motivation, Leistungsbereitschaft, Geduld

Wie soll mit den Ergebnissen der Potenzialanalyse umgegangen werden?

Die Ergebnisse der Potenzialanalyse werden schriftlich dokumentiert und der Selbsteinschätzung des betreffenden Jugendlichen gegenübergestellt. Dazu erläutert das außerschulische Personal den Jugendlichen in einem individuellen Auswertungsgespräch die aus der Potenzialanalyse gewonnenen Erkenntnisse im Rahmen der Nachbereitung.

Wie soll die Potenzialanalyse dokumentiert werden?

Die Potenzialanalyse soll in einem Portfolioinstrument, wie z.B. dem „Berufswahlpass“, oder vergleichbaren, regional abgestimmten Instrumenten dokumentiert werden.

Organisation am KGH

Die jeweiligen Termine können dem aktuellen Terminkalender der Schule entnommen werden. Unser Bildungsträger testet eine Klasse pro Tag. Die Auswertungsgespräche folgen jeweils am Nachmittag des nächsten Tages in der Schule. Ein Informationsabend findet im Vorfeld statt. Hier werden sowohl der Bildungsträger sein Testverfahren vorstellen als auch die Schule einen kurzen Überblick über weitere Elemente im Bereich der Berufsorientierung geben.

Unser Bildungsträger: TBZ Meuser (http://tbz-meuser.eu)

Downloads

Potenzialanalyse – Verfahrensbeschreibung

Potenzialanalyse – Einwilligungserklärung

Potenzialanalyse – Auswertungsgespräch