Schulleiterin des Kreisgymnasiums verabschiedet sich

Ein Artikel von Anna Petra Thomas aus der Heinsberger Zeitung

HEINSBERG. Im Rahmen eines Festakts mitten auf dem Schulhof des Kreisgymnasiums bei strahlendem Sonnenschein, aber reichlich Wind, haben sich Vertreter von Schule, Schulträger und Bezirksregierung von Schulleiterin Annegret Krewald verabschiedet, die in den Ruhestand geht.

Nicht weniger als 160 musizierende Schüler gestalteten die ausgedehnte Feierstunde musikalisch mit Orchester- und Chorbeiträgen unter der Leitung von Susanna Schael und Jaqueline Nelissen. Vorangegangen waren diesem Abschluss so einige Überraschungen. Schon am Morgen hatte Schülersprecherin Yllka Shala die Schulleiterin in ihrem Büro abgeholt und sie in einzelne Klassen geführt, in denen die Schüler sich auf ganz eigene Weise musikalisch oder mit anderen Aktivitäten verabschiedet hatten. Zum Abschluss des Schultages hatten sie sich alle Schüler auf dem Schulhof versammelt, um ihr mit einem weißen Taschentuch zuzuwinken. Schließlich hatten sie mit ihren bunt bemalten Händen das Wort „Danke“ auf einem weißen Tuch geformt, das über dem Eingang zum Schulhof hing.

„Dieser Tag schwebte eine ganze Zeit wie eine Drohung über uns“, erklärte der stellvertretende Schulleiter Joachim Lengert in seiner Begrüßung und ergänzte, an Annegret Krewald gewandt: „Sie waren so lange und so erfolgreich hier tätig, dass es kaum vorstellbar ist, ohne Sie auszukommen.“

Landrat Stephan Pusch als Vertreter des Schulträgers bescheinigte der Schulleiterin, in den 18 Jahren am Kreisgymnasium Fachwissen, Führungsqualität und Engagement unter Beweis gestellt zu haben. Dabei habe sich die Schule in dieser Zeit erheblich gewandelt, nicht nur räumlich, auch in puncto Digitalisierung, G8 und wieder zurück oder Ganztags- und Mensabetrieb.

Foto: Anna Petra Thomas

Alle Investitionen in die Schule dürften auch als Zeichen für eine vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit zwischen Schulleitung und -träger gewertet werden, so Pusch. Dabei sei es der Schulleiterin immer wichtig gewesen, nicht dem Zeitgeist zu folgen, sondern am gymnasialen Bildungsanspruch festzuhalten. „Und so hat das Abitur am Kreisgymnasium immer noch einen besonderen Rang, so wie diese Schule immer noch einen besonderen Ruf hat“, betonte er. Annegret Krewald hinterlasse ihrem Nachfolger „ein wohl bestelltes Schulhaus mit einem ausgezeichneten Ruf“.

Eindrucksvoll „nah dran“ schilderte Schulpflegschaftsvorsitzende Birgit Esser ihre Zusammenarbeit mit Annegret Krewald. Es sei nicht immer einfach gewesen, unterschiedliche Ansichten unter einen Hut zu bringen. „Aber letztendlich gab es immer einen Konsens“, erklärte sie. „Sie gaben uns Eltern immer das Gefühl, wichtig zu sein.“

Und so überreichte sie der Schulleiterin zum Abschied eine kleine Skulptur mit drei Menschen, die sich an ihren hoch ausgestreckten Händen halten: Lehrer, Eltern und Schüler. „Sie ließ uns Schüler mitentscheiden“, erklärte auch Schülersprecherin Yllka Shala und würdigte die festen monatlichen Gesprächstermine mit der Schulleiterin.

Der Leitende Regierungsschuldirektor, Paul Palmen, ließ die berufliche Vita von Annegret Krewald noch einmal Revue passieren. Sodann charakterisierte er sie als innovativ, mutig, teamfähig, verantwortungsvoll, offen für Neuerungen „und telefonisch schwer erreichbar“. Sie könne stolz sein, dass das KGH heute eine moderne Schule sei, nicht nur mit Blick auf seinen Gebäudebestand, sondern auch bezogen auf seine pädagogischen Konzepte.

Als Vorsitzende des Lehrerrats überreichte Caroline Wolff der Schulleiterin abschließend ein von den Lehrern verfasstes Buch mit vielen Tipps für den Ruhestand, das zugleich als Gästebuch für den Festakt diente. „Das war mit Abstand der schönste Schultag, den ich je hatte“, bedankte sich schließlich Annegret Krewald. „Man soll gehen, wenn es am schönsten ist. Und das ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt“, befand sie.