Chronik des KGH

Am 24.03.1843 wurde die Genehmigung zur Gründung einer Schule als Höhere Elementarklasse in Heinsberg erteilt. Seit diesem Startschuss vor 175 Jahren hat es viele Änderungen und Entwicklungen rund um die Schule gegeben. Heute ist  sie als unser Kreisgymnasium Heinsberg bekannt. Eine Schule mit vielen Gesichtern, Geschichten und einer fortlaufenden Entwicklung.

  • 1819

    Bürgermeister Jansenius versucht vergeblich, die Bürger Heinsbergs für die Gründung eines städtischen Gymnasiums zu gewinnen.

  • 1823

    Der Plan des Landrates van der Straeten, eine derartige Schule für den ganzen Kreis zu schaffen, scheitert an der Weigerung der weiter entfernt liegenden Gemeinden, sich an den Unterhaltskosten zu beteiligen.

    1823

  • 1826-1830

    In Heinsberg werden Schüler bis zur Quarta (Jgst. 7) eines Gymnasiums vorbereitet. Dabei handelt es sich mehr um Privatunterricht als um einen organisierten Schulbetrieb.

  • 24.03.1843

    Die Regierung in Aachen, Abteilung des Inneren, erteilt die Genehmigung für die Errichtung einer „Höheren Elementarklasse, worin zugleich ein lateinischer und französischer Unterricht erteilt werden soll.“

    Bis 1848 bleibt diese Klasse Teil der Heinsberger Volksschule. Das Schulgeld beträgt monatlich zwanzig, für ärmere Schüler zehn Groschen. Da noch kein eigener Klassenraum zur Verfügung steht, wird in der Zeit von 16.00 bis 19.00 Uhr unterrichtet.

    24.03.1843

  • 1848

    Die Zahl wöchentlicher Unterrichtsstunden wird von zwölf auf achtundzwanzig erhöht. Kaplan Schuncken, der vom Kirchendienst entlastet wird, um sich ganz der schulischen Tätigkeit widmen zu können, übernimmt die Leitung der Schule.

    Zum ersten Mal ist in den Protokollen des Schulvorstandes nicht mehr von einer „Unterrichtsklasse“, sondern von einer „Schule“ die Rede. In den folgenden Jahren können drei Klassen – Unter-, Mittel- und Oberklasse – mit den Fächern Lateinisch, Englisch, Deutsch, Musik, Religionslehre, Zeichnen und Schönschreiben (ab 1849 auch Griechisch) eingerichtet werden.

  • 1855/1856

    Im Bericht dieses Schuljahres wird die Anstalt „Höhere Stadtschule zu Heinsberg“ genannt.

    1855/1856

  • 1865

    Durch Berufung eines vierten Lehrers und die Errichtung eines vierten Klassenraumes kann die Schule abermals erweitert werden. Die vier Klassen, deren Lehrpläne jetzt den unteren Klassen einer anerkannten Höheren Schule angepasst werden, erhalten die Namen Sexta, Quinta, Quarta und Tertia (Jgst. 5-8).

  • 1870

    Durch Verfügung des Kultusministeriums wird die Dauer des Tertialehrganges an den Schulen Preußens auf zwei Jahre festgelegt; damit tritt eine Trennung der Tertia in Unter- und Obertertia (Jgst. 8 und 9) ein. Seit dieser Zeit hat die Heinsberger Schule fünf Klassen.

    1870

  • 1893

    Bei der Feier des 50-jährigens Jubiläums – der 50. Gedenktag der Gründung ist auch der 45. Jahrestag der Unabhängigkeit (s. 1848) – kann die Schule voller stolz feststellen, dass sie in einem halben Jahrhundert von 1400 Schülern besucht worden ist.    Die von Rektor Wilhelm Lückenrath verfasste Festschrift trägt den Titel „Die höhere Stadtschule zu Heinsberg 1843-1893. Ein Erinnerungsblatt, den ehemaligen Schülern der Anstalt gewidmet.“

    In diesem Jubiläumsjahr wird ein „Kuratorium für die Höhere Stadtschule“ gegründet.

  • 1910

    Durch Ministerialerlass werden die Gymnasialdirektoren ermächtigt, an den ihnen unter-stellten Rektoratsschulen Abschlussprüfungen vorzunehmen und über die bestandenen Prüfungen Zeugnisse auszustellen, die in ganz Preußen Gültigkeit haben sollen. An der Heinsberger Schule findet Ostern 1910 die erste Schlussprüfung statt.

    1910

  • 1914-1918

    In den Kriegsjahren wird der Unterricht durch häufigen Lehrerwechsel – eine Folge der Einberufungen von Lehrern zum Kriegsdienst – stark beeinträchtigt.

  • 1923

    Durch Vertrag vom 27.03.2923 zwischen dem Kreis Heinsberg und der Stadt Heinsberg wird die Höhere Schule am 01.04.1923 in die Trägerschaft des Kreises übernommen und erhält die Bezeichnung „Höhere Schule in Heinsberg“.

    1923

  • 1925

    Durch Ministerialerlass vom 21.04.1925 wird die Eröffnung einer Untersekunda (Jgst. 10) genehmigt. Aus der Rektoratsschule wird ein „Realgymnasium mit gymnasialer Abteilung“.

  • 1928/1929

    In diesem Schuljahr wird der Plan, das Progymnasium zu einer „Vollanstalt“ auszubauen, verwirklicht. Mit überwiegender Mehrheit sprechen sich Kreisausschuss und Kreistag für ein „Humanistisches Gymnasium“ aus. Den bestehenden Klassen wird eine Obersekunda (Jgst. 11) angegliedert.

    1928/1929

  • 1930

    Am 07.051930 kann der Umzug vom alten Schulgebäude in der Patersgasse in das neue an der Linderner Straße erfolgen (heute „Altbau“). Die Urkunde, die bei der feierlichen Grundsteinlegung am 02.07.1929 eingemauert wurde, enthält im letzten Abschnitt folgende Worte:

    Utinam agnoscant posteri nec labori nec sumptui nos pepercisse ad pueros optime excolendos atque educandos! Utinam impendiis tantis consumptis dignos se praestent, qui litteras cupide appetentes frequentabunt hancce aedem!

    („Hoffentlich erkennen unsere Nachkommen, daß uns keine Mühen und keine Kosten zu groß gewesen sind, um die Jugend aufs beste zu bilden und zu erziehen! Hoffentlich zeigt sich die Jugend, die diese Schule im eifrigen Streben nach Wissenschaft besuchen wird, dieser großen Opfer würdig!“)

  • 1931

    Die erste Reifeprüfung – zugleich auch Anerkennungsprüfung der „Vollanstalt“ – findet statt. Der Aufbau des „Kreisgymnasiums Heinsberg/Rhld“ als öffentliche, neunklassige Höhere Schule ist abgeschlossen.

    1931

  • 1937

    Ostern 1937 erfolgt die Umwandlung des Gymnasiums in die nationalsozialistische Hauptform höherer Schulen. Die Schule heißt jetzt „Kreisschule, Oberschule für  Jungen“. Die Schulzeit wird auf acht Jahre verkürzt. Englisch tritt als erste Fremdsprache an die Stelle des Lateinischen, Griechischunterricht entfällt. Dem fremdsprachlichen Zweig mit Englisch, Französisch und Lateinisch wird ein naturwissenschaftlich-mathematischer Zweig angegliedert.

  • 1943

    Die Feier des 100-jährigen Bestehens hat der Zweite Weltkrieg verhindert.

    1943

  • 1944

    Am 14.09.1944 wird die Zwangsräumung der Stadt Heinsberg angeordnet. Damit endet das Schuljahr 1944/45 nach etwa vierwöchiger Dauer, die Schule bleibt fortan geschlossen.

  • 1946

    Am 22.05.1946 wird die Schule – fast ein halbes Jahr später als die meisten Schulen im Rheinland – nach Behebung der schweren Kriegsschäden wiedereröffnet. Durch Beschluss des Kreistages ist das altsprachliche Gymnasium wiedereingeführt worden. Ihm ist, um den Wünschen der Industrie, der Wirtschaft und des Handels gerecht zu werden, ein neusprachlicher Zweig angegliedert. Der Name der Schule lautet nun „Kreisgymnasium Heinsberg Rhld. Altsprachliches Gymnasium mit neusprachlichem Zweig“. Die Schulzeit beträgt wieder neun Jahre.

    1946

  • 1950

    Im Oktober werden bestimmungsgemäß Elternvertretungen gewählt. Bevor noch die Richtlinien zur Bildung einer Schulpflegschaft erlassen werden, treten am 01.02.1951 die gewählten Vertreter der Klassenpflegschaften zur Bildung einer Schulpflegschaft zusammen. – Seit 1950 finden wieder die Elternsprechtage statt, an denen alle Lehrer den Eltern zur Rücksprache über Leistungen und Verhalten der Schüler zur Verfügung stehen.

  • 1951

    Auf Anregung des Schriftleiters der Heinsberger Volkszeitung, Gerhard Laugs (Abitur 1936), wird mit Unterstützung des Schulleiters Maximilian Karger am 21.11.1951 der „Verein der ehemaligen Schüler des Kreisgymnasiums“ neugegründet.

    1951

  • 1956

    Im Rahmen der 700-Jahrfeier der Stadt Heinsberg feiert die Schule ihr 25-jähriges Be stehen als Kreisgymnasium. Studienrat a. D. Hubert Wimmers veröffentlicht die Festschrift „Die Heinsberger Höhere Knabenschule, 1843-1956“.

  • 1960

    Am 25.05.1960 wird der erste Erweiterungsbau – „Neubau I“ – eingeweiht; im Juni wird die Renovierung des ‚Altbaus’ durchgeführt.

    1960

  • 1964

    Zum ersten Mal haben die Schüler die Möglichkeit, die erste Fremdsprache zu wählen (Lateinisch oder Englisch). Nach langen – zum Teil kontrovers geführten – Diskussionen in Schul- und Verwaltungsgremien werden Mädchen zum Gymnasialbesuch zugelassen. Die Schülerzahl steigt beträchtlich.

  • 1965

    Der Schule wird ein Gymnasium in Aufbauform für Realschulabsolventen angegliedert, die in sogenannten R-Klassen zum Abitur geführt werden. Fächer sind: Deutsch, Mathematik und Lateinisch (schriftlich), Religionslehre, Gemeinschaftskunde, Physik (oder Chemie oder Biologie) als Wahlpflichtfach, Musik (oder Kunst) und Leibeserziehung. Die Fächer Englisch, Geschichte und Erdkunde werden am Ende der 11. Klasse abgeschlossen.

    1965

  • 1967

    Die Schulsportanlagen im Klevchen werden eingeführt.

  • 1971

    Der zweite Erweiterungsbau „Neubau II“ – mit vierzehn Klassenräumen, Fachräumen für Kunst, Chemie und die Fremdsprachen („Sprachlabor“) und zwei Turnhallen – kann seiner Bestimmung übergeben werden. Im Pädagogischen Zentrum wird ein, vom Verein der Ehemaligen gestiftetes Erinnerungsmal für die Kriegsopfer eingeweiht. Es ist ein vom Kunsterzieher der Schule, Michael Saran, gestaltetes Triptychon mit dem Gedenken an die gefallenen Soldaten, die Toten des totalen Bombenkrieges und die Opfer der Konzentrationslager.

    1971

  • 1975

    Die Die Einführung der reformierten Oberstufe – mit den Jahrgangsstufen 11,12 und 13 – lässt an die Stelle des Klassenunterrichts das Kurssystem (Leistungs- und Grundkurse) treten.

  • 1985

    Der dritte Erweiterungsbau – „Neubau III“ – wird fertig gestellt und bezogen.

    1985

  • 1986

    Im September wird die erste Projektwoche des Kreisgymnasiums unter dem Thema „Fortschritt und Tradition im Heinsberger Raum“ durchgeführt.

  • 1989

    In einer Feierstunde für die Abiturienten 1939 und 1949 wird der neugegründete „Förderverein des Kreisgymnasiums“ der Öffentlichkeit vorgestellt.

    1989

  • 1993

    Mit der Aufführung von „Lysistrata“ durch Schülerinnen und Schüler der Oberstufe wird eine Tradition begründet. Von nun an werden regelmäßig Stücke inszeniert und sowohl in Räumlichkeiten des KGH als auch außerhalb (Burgberg, St. Gangolf) aufgeführt.

  • 2001

    Annegret Krewald tritt ihren Dienst als Direktorin an. Zum ersten Mal hat eine Frau die Leitung des KGH inne.

    2001

  • 2004

    Im Rahmen einer Projektwoche werden im Sommer der Schulhof sowie der ‚Vorgarten’ zur Linderner Straße neu gestaltet.

  • 2005

    Die Renovierung bzw. Erweiterung von „Trakt 1“ („Neubau I“) sowie der Umbau des kleinen Schulhofes werden abgeschlossen.

    2005

  • 2008

    Die Renovierung von „Trakt 2“ („Neubau II“) wird abgeschlossen.

  • 2011

    Das KGH wird Ganztagsschule. An drei Tagen in der Woche (Montag, Mittwoch, Donnerstag) werden die Schülerinnen und Schüler nun auch am Nachmittag unterrichtet. Die mediale und digitale Ausstattung der Schule wird sukzessive erweitert.

    2011

  • 2018

    Nach Spanisch wird nun auch Niederländisch als weitere moderne Fremdsprache implementiert. Außerdem wird das KGH zum ersten Mal als MINT-freundliche Schule ausgezeichnet.