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Bildung als Bollwerk gegen den Extremismus: Besuch von Martin Schulz und Podiumsdiskussion mit Landrat Pusch

Am 8. April war das Kreisgymnasium Heinsberg Gastgeber für einen Abend im Rahmen der „Demokratieoffensive“ des Kreises Heinsberg. Martin Schulz, Vorsitzender der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung und ehemaliger Präsident des Europäischen Parlaments, hielt einen inspirierenden Vortrag über die Bedeutung der Demokratie und deren Auswirkungen auf lokaler und europäischer Ebene.

Schulz betonte in seinem Vortrag die zunehmenden rechtsextremen und demokratiefeindlichen Tendenzen in Europa und in Deutschland. Er machte deutlich, dass die europäische Gemeinschaft ein wesentlicher Faktor für den kontinuierlichen Wohlstand und die Sicherheit seiner Generation war und ist. Er beschrieb die Demokratie und den europäischen Einigungsprozess als den Weg zum Frieden und betonte die Bedeutung grenzübergreifender Kooperation für Wohlstand und Zusammenhalt. Ein zentrales Thema seiner Rede waren die Werte Respekt, Toleranz und Würde als Grundvoraussetzungen für ein friedliches Zusammenleben sowie die Notwendigkeit, intoleranten und hasserfüllten Ideologien entschieden entgegenzutreten.

In Bezug auf die rechtsextremen Bewegungen in Europa kritisierte Schulz die Vereinfachung komplexer Probleme auf eine einzige Thematik, die oft gegen Minderheiten gerichtet sei. Er warnte davor, dass diese Herangehensweise sowohl einfach als auch gefährlich sei und dass in einer interdependenten Welt kein Thema monothematisch erklärt werden könne: „Keine Debatte in der Gesellschaft rechtfertigt Hass, Intoleranz und Würdelosigkeit.“

Schulz schloss seine Rede mit einem Zitat von Willy Brandt: „Wir wollen ein Volk der guten Nachbarn sein, nach innen und nach außen.“ Er unterstrich die Bedeutung von Respekt und gegenseitiger Anerkennung sowohl innerhalb einer Gesellschaft als auch im internationalen Kontext.

In der anschließenden Podiumsdiskussion ergänzte Landrat Pusch, CDU, die Bedeutung von Bildung als „Bollwerk gegen Extremismus“. Er betonte, dass eine fundierte Kenntnis der Geschichte und eine kontinuierliche Auseinandersetzung damit entscheidend seien, um extremistischen Ideologien und demokratiefeindlichen Strömungen entgegenzutreten. Das Publikum nutzte anschließend die Gelegenheit, Fragen zu stellen und forderte unter anderem die Implementierung von Toleranz und antirassistischer Erziehung im Bildungssystem.

Der Abend am Kreisgymnasium Heinsberg war geprägt von Diskussionen und Appellen zur Stärkung der demokratischen Werte und des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Martin Schulz und Landrat Pusch hinterließen mit ihren Worten einen nachhaltigen Eindruck und ermutigten dazu, aktiv für eine demokratische und tolerante Gesellschaft einzutreten.