Bericht zur Exkursion des Sozialwissenschaften Leistungskurs zum Europäischen Parlament in Brüssel am 27.06.2017

Heinsberg/Brüssel. 24 Schülerinnen und Schüler und zwei Lehrkräfte, Anja Krägler(SWLK) und Andreas Kludt (SW), des Kreisgymnasium Heinsberg machten sich am Dienstagmorgen gegen sieben Uhr im Rahmen einer Exkursion auf den Weg in die belgische Hauptstadt nach Brüssel. Hier sollten die Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrern an einem Planspiel des Parlamentarium (Informationszentrum des Europäischen Parlaments) teilnehmen und im Anschluss das Parlament und eine Abgeordnete des Parlaments besuchen.

Die Fahrt begann pünktlich und alle Schülerinnen und Schüler des Sozialwissenschaft Leistungskurs erschienen vollzählig, so dass man mit voller Stärke Richtung Brüssel starten konnte. Die Busfahrt gestaltete sich entspannt, da allgemeine Müdigkeit vorherrschte. Diese war aber gänzlich verflogen als sich das Stadtzentrum von Brüssel rund um den Bus auftat.

Die ortskundige Lehrerin, Frau Anja Krägler, unterhielt die Schüler auf der Fahrt Richtung Europaviertel mit interessanten Fakten rund um die belgische Hauptstadt, Sehenswürdigkeiten und Gebäude.

Auf der Strecke zum Parlamentarium, in unmittelbarer Nähe zur Europäischen Kommission und dem Rat der Europäischen Union, lag auch die Metrostation Maalbeek/Maelbeek, in der vor Jahr ein Akt des Terrors Brüssel und ganz Europa erschütterte.

Kurz darauf endete die Fahrt vor den Toren der Parlamentsgebäude. Nun führte es die Schülerinnen und Schüler zunächst in das Informationszentrum des Europäischen Parlaments, das Parlamentarium. Nach einer umfassenden Sicherheitskontrolle wurden sowohl die Schülerinnen und Schüler als auch die Lehrer hier Teil eines interaktiven Planspiels, bei dem die Arbeit der Abgeordneten und der Prozess der Gesetzgebung der Europäischen Union vermittelt wurde. Die Schülerinnen und Schüler wurden dafür in vier Fraktionen aufgeteilt. Die Europäische Solidaritätsfraktion, die Europäische Umweltfraktion, die Europäische Freiheitsfraktion und die Europäische Traditionsfraktion.

Nach der Bildung dieser Fraktionen wurde jede von ihnen ersucht, sich in mehrere Gruppen zu teilen, um Ausschüsse bilden zu können. Jeder Ausschuss erhielt dann einen fiktiven Fall zur Prüfung.

Fall 1, Der Umweltausschuss: WASSERSOLIDARITÄTSRICHTLINIE
Fall 2, Der Innenausschuss: PERSONENERKENNUNGSRICHTLINIE

Die Fraktionen mussten sich dann auf die Ausschusssitzungen und die Aussprache im Plenarsaal vorbereiten. Auf der Tagesordnung standen Pressekonferenzen, Fraktionsarbeit, Bürgerdialog und Lobbyarbeit. Nach den Vorbereitungen und den Diskussionen in den jeweiligen Ausschüssen folgte die Abstimmung im Plenarsaal. Sowohl die Wassersolidaritätsrichtlinie als auch die Personenkennungsrichtlinie wurden von den Schülerinnen und Schülern in den Plenarsitzungen angenommen und der Kommission vorgelegt.

Alles in allem war diese Simulation für die Schüler ein beeindruckendes Erlebnis. Die Erfahrungen und Erkenntnisse über die Arbeit und den Alltag von Abgeordneten die gesammelt werden konnten, waren für einige überraschend und für andere auch beeindruckend.

Europaparlament_1

Nach dem Planspiel im Parlamentarium hatten die Schülerinnen und Schüler etwas Zeit, um sich zu stärken und ein wenig die Umgebung des Parlaments zu erkunden. Bei den meisten wurde diese Gelegenheit genutzt um eine echte Portion Frietjes essen zu gehen.

Gegen vierzehn Uhr ging es dann mit einer erneuten Sicherheitskontrolle weiter im Programm. Diesmal allerdings war das Gebäude ein anderes, nämlich das des Europäischen Parlaments.

Zunächst wurden die Schülerinnen und Schüler von einem Beamten des Besucherdienstes über allgemeine Fakten der Europäischen Union und des Europäischen Parlaments aufgeklärt und im späteren Verlauf in eine Konversation über die aktuelle Politik einbezogen.

Nach dieser Runde folgte das Treffen mit der Abgeordneten Terry Reintke, die im Parlament für die Fraktion der Grünen/Europäische Freie Allianz sitzt und in Deutschland der Partei Bündnis 90/Die Grünen angehört. Die Schülerinnen und Schüler hatten das Treffen bereits im Vorfeld im Rahmen des Leistungskurses arrangiert.

Mit vorbereiteten Fragen unterhielten sich die Schülerinnen und Schüler mit der Politikerin über die verschiedensten Themen. Von der aktuellen Tagespolitik über Ihre Überzeugungen bis hin zur Legalisierung von Cannabis war alles dabei. Die Schülerinnen und Schüler bedankten sich am Ende des Treffens mit einer Karte bei Frau Reintke und erhielten jeder eine Tasche mit Informationsmaterial.

Im Anschluss besuchten die Schülerinnen und Schüler dann noch den Plenarsaal der Europäischen Parlaments wo ein gemeinsames Erinnerungsfoto entstand.

LK EP

Danach hieß es dann auch schon Abschied nehmen vom Zentrum der Europäischen Politik. Der Bus stand bereits bereit und gegen 16:30 Uhr wurde die Heimreise angetreten. Aufgrund des regen Verkehrs dauerte es einige Zeit bis Brüssel endgültig hinter den Schülerinnen und Schülern lag, aber das tat der Stimmung im Bus keinen Abbruch.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Terry Reintke, aber auch bei der Landeszentrale für politische Bildung und dem Kreis Heinsberg, welche diese Exkursion mit Fördermitteln der politischen Bildungsoffensive unterstützt haben.

Europaparlament_2

29.06.2017, Jonas Rudolf (SWLK)